Montag, 14. Oktober 2013

Nepal, erholsame und angenehme Abwechslung zu Indien!

Nach einem angenehmen Flug von Delhi nach Kathmandu - wir sind sogar zu früh abgeflogen - geniessen wir nun 12 Tage Nepal. Kathmandu ist uns sofort sehr sympathisch und gut eingefahren.
Doch - es gibt sie noch - die Touris. Erstmals auf unserer Reise treffen wir hier in den Strassen von Kathmandu - vor allem im etwas touristischen Thamel  - Horden von Touristen. (Der Shoppingort schlechthin, mit tausenden von kleinen Geschäften, Souvenirshops, Reisebüros etc. ) Wir geniessen es richtig, durch die engen Gassen zu schlendern und dem bunten Treiben der Einheimischen zuzuschauen. Kathmandu ist auch gespickt mit wunderschönen und sehr spannenden Tempelanlagen. Davon konnten wir uns auf unserem Stadtspaziergang überzeugen. Die Gassen sind zum Teil sogar (fast) verkehrsfrei. Unglaublich, wie sich die ¨mühsamen¨ und lästigen Töfffahrer durch die engen Gassen zwängen. Es würde gut gehen ohne...... Schade, dass sie das noch nicht kapiert haben.
Es macht hier einen eindeutig saubereren Eindruck als in Indien. Zwar liegt auch überall etwas Dreck am Strassenrand, das ist aber kein Vergleich zu Indien.
Auch wird deutlich weniger gehupt auf den Strassen. Eine Wohltat für unsere Ohren! Die Häuser sind wesentlich besser und schöner gebaut. Ein grosses Erlebnis war für uns der Besuch unseres ¨Patenkindes¨ hier in Nepal. Seit rund 7 Jahren unterstützen wir hier - via Patenschaft - ein Projekt von World Vision. Zwar mussten wir bereits in der Schweiz etliche Formalitäten über uns ergehen lassen, aber auch hier in Nepal mussten wir diverse Dokumente unterschreiben. Es geht vor allem um den Schutz des Kindes. Eine gute Sache. Pünktlich wurden wir in unserem Hotel abgeholt. Zuerst fuhren wir ins Büro von World Vision Nepal, erledigten dort die Formalitäten, konnten das Office besichtigen, die Leute begrüssen etc. Ich glaube, unser Besuch war auch ein Erlebnis für die Verantwortlichen hier! Sie haben sich jedenfalls rührend um uns gekümmert. Mit 3 Personen sind wir dann ins Dorf gefahren, wo uns der Junge (mittlerweile 15 Jahre alt) erwartet hat. Sofort kamen auch die Mutter, die Schwiegertochter und andere dazu. Später konnten wir sein Heim und die Schule besuchen. Diese wurde extra für uns geöffnet - der Schulleiter wurde gerufen -  und so konnten wir trotz Ferien die Schule besichtigen. Gut, vielmehr als eine Wandtafel und ein paar uralte Holzbänke waren in den Klassenzimmern nicht zu sehen - wenn man aber gesehen hat, mit welchem Stolz uns der Schulleiter seine Schule zeigte (ca. 6 Klassenzimmer und ein Kindergarten in einem schönen Innenhof) so waren wir doch überzeugt, dass unser Geld hier gut angelegt ist. Weiter haben uns die Verantwortlichen ein landwirtschaftliches Projekt vorgestellt. Auch hier wurde der Verantwortliche gerufen, welcher uns seine Tomatenplantagen etc. vorführte. Hier geht es vor allem darum, dass den Leuten hier die ¨Landwirtschaft¨ beigebracht wird. Auch das ein Projekt von World Vision. Mit grossem Stolz wurde uns auch berichtet, dass hier jedes Haus nun seine eigene Toilette habe. Wasser sei zwar noch nicht in jedem Haushalt vorhanden - aber es gebe genügend Sammelplätze, wo man zu bestimmten Zeiten Wasser holen kann. - Ja, wir hatten den Eindruck, dass die Leute hier sehr glücklich sind - auch wenn sie nicht gerade von Reichtum überhäuft sind. Von den unzähligen Spendern weltweit  kommen nur etwa 10 Personen pro Jahr, um die Projekte zu besichtigen. Für uns jedenfalls war es ein Supererlebins und wir sind überzeugt - wie erwähnt - dass sich unser Engagement hier lohnt.

Ein weiterer Höhepunkt war unser Flug zum Mount Everest. In einem Kleinflugzeug (20 Plätze) konnten wir den wunderschönen ca. einstündigen Flug geniessen. Dieser musste aber hart verdient werden.  Am nationalen Flughafen (welch ein Chaos!!) und das mit lediglich 2 Gates - mussten wir über eineinhalb Stunden auf unseren Aufruf warten. Dann endlich ging es los - um nochmals über 30 Minuten (an der prallen Sonne) im Bus vor dem Flugzeug zu warten. Ja, es sei halt gerade Hochbetrieb.. (das konnte man natürlich vorher nicht wissen).
Trotzdem, wir haben den Flug sehr genossen. Der Ausblick auf die wunderschöne Bergwelt war einfach super - auch für uns bergverwöhnten Schweizer.

Restaurants, Leute, Shops, die Atmosphäre hier in Kathmandu gefallen uns sehr. Was weniger angenehm ist, ist der  Verkehr , der furchtbare Smog und der Staub, welcher hier in den Strassen von Kathmandu vorherrscht. Einen Abgastest kennen die hier wahrhaftig noch nicht. Obwohl wir davon gehört und gelesen haben, die Abgase und der Staub nagen an der Gesundheit - das haben wir recht rasch gemerkt. Umsomehr haben wir uns auf Pokhara, ein grösserer Urlaubsort an einem See - ca 200 Km westlich von Kathmandu gefreut. Pokhara ist auch Ausgangspunkt von vielen Trekks. Auch der Annapurna - welcher ja jetzt gerade von Ueli Steck bestiegen wurde - ist von hier aus gut sichtbar. Steck's Leistung soll unglaublich sein!
Aufgrund des Festivals hier in Nepal waren alle Busse nach Pokhara ausgebucht. Also haben wir uns entschieden zu fliegen. Der Flug dauerte nur 35 Min und war schlicht fantastisch - wir haben natürlich gewusst, auf welcher Seite wir sitzen müssen, um die Berge zu sehen. Es war übrigens das gleiche Flugzeug wie am Tag zuvor. Von dessen Qualität (zumindest optisch) waren wir überzeugt, was wir von anderen Flugmaschinen auf dem Flughafen nicht gerade behaupten konnten. Für gewisse Aufregung hat übrigens der Organisator unserer Fluges schon noch gesorgt. Tags zuvor hat er erwähnt, dass der Flug um 10.30 h sei. Als wir dann gebucht haben, meinte er, ja den gebe es nicht, der Flug sei jetzt um 10.00 h, um dann später zu korrigieren, dass der Flug um 10.15 h geplant sei. Er besorge nun die Tickets und er werde uns morgen pünktich um 9.00 Uhr im Hotel abholen. Das sei für einen Inlandflug genügend Zeit. Er kam pünktlich um neun Uhr und wir fuhren dann in sein Büro, um die Tickets zu  bezahlen. Bei der Uebergabe der Tickets stellte ich fest, dass sie auf Abflug 10.00 h ausgestellt waren. Karin meinte noch, dass reicht uns nie und nimmer. Der Organisator stellte uns dann um ca. 9.40 vor dem Flughafen ab - wir kannten ja das Prozedere. Etwas erstaunt waren wir dann schon, dass an unserem Schalter niemand mehr anstand. Ich erkundigte mich, wo da das Check-In sei und wurde dann in ein Büro nebenan verwiesen. Etwas erstaunt schaute mich dann die Dame dort an und meinte: Check In closed! Ohne zu zögern griff sie zum Telefon, - da kamen zwei Jungs angerannt, nahmen unser Gepäck, mit ihr spurteten wir zum Check-In Schalter, wo sie uns noch zwei Boardingkarten druckte, dann rannten wir mit ihr durch die Sicherheitskontrolle in den Bus, welcher - kaum waren wir eingestiegen auch schon zum Flugzeug fuhr. Und ich lüge nicht - pünktlich um 10.00 Uhr ist das Flugzeug losgeflogen. Nebenbei sei zu erwähnen,  dass in der Hektik noch fast unser Handgepäck beim Security Check liegengeblieben wäre! Ja - sowas klappt wohl auch nur auf einem chaotischen Flughafen. Unglaublich. (Zusammen mit dem Tag zuvor hat sich unsere Wartezeit am Flughafen also wieder normalisiert). Aber glaubt uns - das brauchen wir definitiv nicht noch einmal und war wirklich nichts für schwache Nerven. Grossartig auch die Leistung des Personals hier - das hätte wohl nicht überall auf der Welt geklappt - um so schlechter die Leistung unseres ¨Organisators oder Schleppers¨, welcher uns schon am ersten Tag am Flughafen abgefangen hat und uns als Flughafenrepresentativ¨ gleich mit dem Taxi zum Hotel begleitet hat. Und wie so üblich - sei er der Beste - und er werde für uns alle Ausflüge und was noch alles- organisieren. Er besuchte uns übrigens auch jeden Tag im Hotel um zu fragen, wie es uns gehe...Wahres Geschäftsinteresse! Die übrigen Reisebüros, die wir übrigens getestet haben, waren nicht wirklich besser. Unser erster Versuch. Wir wollten uns über Ausflüge erkundigen - Der Typ hat uns freundlich empfangen, um kurzum ein Telefonat mit dem Freund zu führen. Dann erklärte er uns, ja diesen Ausflug können  wir machen etc. Ohne uns wirklich gute Vorschläge zu machen, was es hier zu sehen gäbe. (Wir hätten irgendwie ein Prospekt erwartet und diverse Vorschläge mit einem Preisvorschlag). Weit gefehlt - unsere nächste Frage konnte er nicht mehr beantworten - da kam glücklicherweise der nächste Anruf eines Freundes - welcher er genüsslich in Empfang nahm. Ja, der Anruf war ihm wohl wichtiger als die potentielle Kundschaft - so standen wir nach einer Weile auf  und verliessen ohne Worte - wohl zu seinem Erstaunen - das Büro.  (Wer mich kennt, weiss, dass ich sowas nicht leiden mag - auch nicht in einem fremden Land). Das zweite Reisebüro - und davon gibt es wirklich an jeder Strassenecke eines - war nicht viel besser. Die Dame war aber hoffnungslos überfordert mit Vorschlägen, was wir hier in Kathmandu machen könnten. Sie meinte lediglich - ja sie könne uns gerne  einen Fahrer mit Auto organisieren. Für mehr müssten wir dann schon morgen kommen, wenn der Boss da sei.
Ja, hier sprachen Bilder im Schaufenster auch mehr als dann Worte im Innern des Büros. Der dritte Versuch - einen Bus oder Flug nach Pokhara zu buchen, war nicht erfolgreicher. Der überfreundliche und hilfsbereite Repräsentant wollte plötzlich sogar 10 % Kommission für unsere Busfahrt nach Pokhara, welche wir gar nicht gebucht haben (wir haben uns nur über Optionen informiert über Bus- und Flugmöglichkeiten) Ja, er hätte natürlich unsere Busfahrt sofort geblockt, da es die letzten zwei Plätze gewesen seien wegen dem Festival (was möglicherweise sogar richtig war). Die Annullation koste nun 10 Prozent, welche er uns aber bei einem Flug erlasse.  Nur, wir haben die Busfahrt nie gebucht und haben entsprechend fluchtartig das Reisebüro verlassen. Nach all den Erlebnissen schien uns also unser ¨Organisator/Schlepper" noch der Vertrauenswürdigste zu sein.
Von Pokhara waren wir übrigens sofort begeistert. Diese Atmosphäre hier ist wirklich voll nach unserem Gusto. Erstens das angenehme Ambiente der Stadt, touristisch und irgendwie doch nicht. Dann der wunderschöne See, die Berge, die Landschaft, die vielen Strassenkaffees und natürlich das  super angenehme Klima (vielleicht sollte ich das nun besser nicht erwähnen - nach den kalten Nachrichten aus der Schweiz). Aber zugegeben, wir geniessen die Wärme und das Tee-Shirt Wetter bis spät in den Abend.  So haben wir uns spontan entschieden, den geplanten 2 Nächten noch 3 anzuhängen. Am15. Oktober fahren wir mit dem Taxi nach Kathmandu zurück (die Busfahrten waren bereits alle ausgebucht - hier in Nepal haben sie gerade ¨Festival¨) Niemand weiss aber - so scheint es uns zumindest - wie lange das Festival genau dauert, von 3 bis 15 Tagen haben wir alles gehört. Heute (am 14.10.) scheint aber der Höhepunkt zu sein, haben doch mehrere Läden an der Promenade geschlossen. Heute regnet es in Strömen und aus unserer geplanten Schiffsfahrt wird nichts. Auch mein Paragliding Flug wurde heute zum dritten Mal gecancelled - schade, nun wird halt nichts draus, da wir morgen nach Kathmandu zurückreisen.
Zu hoffen ist, dass sich das Wetter wieder bessert, wollen wir doch noch einiges unternehmen in Kathmandu. Nebst dem Besuch einer alten Stadt - mit einem wunderschönen historischen Platz (und vielen Tempeln) steht auch noch Shopping auf dem Programm. Mit dem Shoppen ist es so eine Sache. Kopie und Original lassen sich meist kaum unterscheiden (zumindest auf den ersten Blick). Der Preis ist eine andere Sache. Auch hier gilt handeln, was das Zeugs hält!!
Das vermeintliche Schnäppchen kann sich rasch als Flop herausstellen. Natürlich ist alles beste Qualität und Original und natürlich sei gerade Festival und da gebe es super Rabatte. Nun ich denke, dass wir wohl auch schon den einen oder anderen Missgriff getätigt haben - das kann man dann halt als Entwicklungshilfe abbuchen.
Die Leute hier sind sehr angenehm. Man kann auch mal in einen Shop gehen, nach dem Preis fragen und den Shop wieder verlassen, ohne dass man bedrängt wird. Klar versuchen die Meisten, einen zum Kauf zu überreden, aber sie akzeptieren sofort, wenn man nicht will.
Auch wird man nicht ständig angesprochen - richtig angenehm.

Das Essen war bisher meist sehr gut. Nebst hauptsächlich indisch haben wir auch schon die koreanische und chinesische Küche ausprobiert. Von Magenproblemen wurden wir beide bisher verschont (Houz alänge). Zwar versuchen wir auch aufzupassen und essen nicht alles, was uns so über den Weg läuft - ganz geschützt von einer Magenattacke ist man aber nie.

Am Freitag fliegen wir dann wieder nach Indien - ganz in den Süden, wo uns die 14-tägige Ayurveda Kur erwartet. Wir sind gespannt auf diese Erfahrung und werden im nächsten Blog darüber berichten.

P.S. Aus Solidarität zur Schweiz und zu euch allen: Heute regnet es wirklich in Strömen - und aus der geplanten  wunderschönen Wanderung in die Berge - verbunden mit einer tollen Aussicht auf das ¨Matterhorn¨- wird jetzt halt nichts. Dafür gibts "Beizencher", Blog- und Kartenschreiben. - Auch gut!

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