Der sicherste Flug unseres Lebens! Von Kathmandu bis Thiruvananthapuram hatten wir noch einen kleinen Flugmarathon zu bewältigen, mit umsteigen in Delhi und einer Zwischenlandung in Bangalore. Gott sei Dank war dies aber ein sehr sehr sicherer Flug! -zumindest der Erste. In Kathmandu wurde bereits beim Flughafeneingang Ticket und Pass strengstens kontrolliert. Ebenfalls wurde sämtliches Gepäck geröntgt. Dann einchecken -ging recht ordentlich. Dann Kontrolle beim Eingang zu den Gates, Pass und Boardingcard. Dann Handgepäck erneut durchleuchten und Körper abtasten. Dann Zollkontrolle. Dann boarden, vorher aber nochmals Gepäckkontrolle und abtasten, dann in den Bus und nicht etwa direkt ins Flugzeug -nein!. Beim Flugzeug - man glaubt es kaum, nochmals Abtasten und Gepäckkontrolle -inkl. öffnen und durchchecken des Handgepäcks! Geschafft! Als Belohnung sind wir dafür sehr pünktlich -ja sogar einige Minuten früher abgeflogen. Die Flüge verliefen alle problemlos, so dass wir am Abend unser Ziel heil erreicht haben. Was uns wohl nun hier im Süden von Indien erwartet?
Nepal war eine tolle Abwechslung zu Indien. Herrlich ist es jetzt aber auch in diesem superschönen ruhigen Ayurveda Resort. Hier im Süden Indiens zeigt es sich einmal mehr wie abwechslungsreich Indien ist. Hier inmitten schöner Palmen mit schönem Privatstrand und Pool haben wir ein herziges Naturhäuschen (Cottage) für uns alleine. Die ganze Anlage ist wunderbar grün und mit vielen Palmen und Hängematten bestückt. Und die Ayurveda Kur tut uns nach fast 2 monatiger Reise sehr gut. Das Ayurveda wird hier wirklich total ernst genommen. Nicht nur einfach ein bisschen massieren etc. Nein, zuerst mussten wir ein Gesundheitsformular ausfüllen, dann gab es eine Besprechung mit 3 Aerzten über unsere gesundheitliche Verfassung und dann wurden wir untersucht und all das wurde später in unserer Abwesenheit analysiert. Wir bekamen dann beide einen 14 tägigen Ayurveda Pass, worin steht, was an welchem Tag während 2 Std an uns behandelt wird. Für jeden von uns gabs dann einen Kräutermix, welchen wir immer nach dem Essen einnehmen müssen. Viel schlimmer aber war die Medizin an den ersten beiden Tagen, die wir jeweils vor der Behandlung trinken mussten. Hat sich angefühlt wie reines Oel (furchtbar grusig). Die jeweils zweistündige Behandlung ist dafür super. Während der ersten 6 Tage hatten wir ein ähnliches Programm, doch nun gehen wir verschiedene ayurvedische Wege. Alles hier ist auf Kräuter-und Naturbasis. Die Kräuter-Oel-Massagen sind herrlich...Nur das Oel aus den Haaren zu kriegen und danach das Kämmen ist für Karin eine Tortur...aber was macht man nicht alles.
Im ganzen Resort gibt es keinen Alkohol (hatten wir sowieso kaum), es darf nicht bzw. es sollte nicht geraucht werden und das Essen (grosses Buffet) ist rein vegetarisch - was uns bisher nicht gestört hat - das Essen ist bisher sehr lecker! (für diejenigen die es nicht lassen können, gibt es jeweils ein Fleischgericht).
Unglaublich diese Gegensätze. Fernab von Gehupe, Autolärm und Smog sind wir nun hier in dieser traumhaften Anlage und werden nur durch Naturgeräusche unterhalten (Krähen, Vögel, Grillen und das Meer, an dessen Rauschen (starker Wellengang) man sich aber rasch gewöhnt!) Von unserem Zimmer aus haben wir einen direkten Blick aufs Meer und die wunderschönen Palmen. Das Wetter ist mittlerweile auch ganz nach unserem Geschmack -herrlicher Sonnenschein bei etwas über 30 Grad.
Es geht also fast nicht anders als zu relaxen. Wir haben das Hotel aber so gewählt, dass wir auch ein Städtchen in der Nähe haben, sonst wäre es uns doch zu ruhig. Wie in Kathmandu ist es auch hier in Südindien fast unmöglich ein Taxi zu nehmen, um auf direktem Weg von A nach B zu kommen. In Nepal wollten sie uns immer gerade eine ganze Stadtrundfahrt andrehen und konnten nicht verstehen, dass man nur von A nach B wollte. Unbedingt wollten sie aber warten, um uns dann wieder zurück zu fahren, auch wenn das zwei, drei Stunden dauert! Zeit kostet hier wirklich nichts. Hier in Indien gehts dann halt auf dem Weg zum Ziel noch in diesen Kleidershop und noch in einen Gewürzshop etc. Es dauert jeweils einen Moment bis sie begriffen haben, das man nichts will. Um unnötigen langen Diskussionen auszuweichen wieso man jetzt nicht in diesen Shop will, gehen wir jeweils kurz rein, drehen eine Runde und kommen wieder raus. Das ist viel effektiver, als denen zu erklären man wolle nichts.
Die meiste Zeit aber verbringen wir in der tollen Anlage (die nähere Umgebung gibt nicht sehr viel her). Nach dem Morgenessen geht es schon bald in die Massage. Um 13.00 gibts dann Mittagessen und den Nachmittag verbringen wir mit Relaxen und natürlich einem Bad im Meer, auch wenn dieses recht wild ist und gefährliche Strömungen aufweist. Der Sandstrand mit Liegestuhl und Sonnenschirm ist herrlich (wobei wir es nun langsam gesehen haben und uns auf etwas mehr Action freuen.)
Es bietet sich geradezu an, entlang dem kilometerlangen Sandstrand zu flanieren und die vielen Fischerboote, die entlang des Strandes für den Auslauf am Abend flott gemacht werden, zu besuchen. Die Lust verging uns aber recht schnell!! Kurz nach dem Hotelstrand wurde es rasch schmutzig. Glühbirnen, Autokerzen, alte Fischerhaken, Flaschen, Zahnpastatuben, Kleiderfetzen, kaputte Rucksäcke, Batterien,Plastiksäcke und sonst noch vieles, was das Meer so hergibt - liegen rum! Einfach schade und das hat nun aber wirklich nichts mit Armut zu tun. Was uns aber dann wirklich noch richtig ablöschte, waren die vielen Exkremente, die da überall herumlagen. Nein, die stammen nicht von Hunden, davon haben wir hier prakisch keine gesehen. Das Rätsel löste sich recht rasch. Immer wieder sahen wir Erwachsene oder Kinder, die da recht tief in der Hocke waren - und nicht etwa um sich auszuruhen oder die Aussicht zu geniessen - sondern um ihr Geschäft zu verrichten. Wir trauten wirklich unseren Augen kaum - am Ufer des Meeres und das in aller Öffentlichkeit, wo jeder noch hinsehen konnte - zwar irgendwie noch praktisch, Papier brauchen die hier ja sowieso keines und das Wasser ist nicht weit. Hunde und Katzen versuchen zuweilen noch das Ergebnis etwas zu verscharren, das wäre hier aber zuviel verlangt, kommt doch sicher irgendwann eine Welle, die das Problem erledigt. Nun, wir haben bald genug gesehen und aus dem längeren Spaziergang am Strand entlang wurde leider nichts. Ja, das ist halt auch Indien! Andere Länder, andere Sitten!!!
Nun sind wir also noch bis Freitag hier. Dann fliegen wir via Mumbai nach Aurangabad, wo wir die Höhlen von Ellora besuchen wollen. Weiter gehts dann nach Nashik, in das Weinanbaugebiet von Indien. Hier wollen wir zwei, drei Wineries besuchen und natürlich den Rebensaft degustieren -wir sind gespannt! Von hier aus gehts zurück nach Mumbai, wo wir 2 Tage bleiben. Anschliessend fliegen wir nach Udaipur und Delhi, wo wir 2 bzw 3 Tage verweilen und wo wir unseren Indienaufenthalt auch abschliessen werden. Auf dem Heimflug steigen wir in Doha (Qatar) und Dubai (Arab. Emirate) aus und lassen uns noch während ein paar Tagen von der Sonne verwöhnen, bevor wir dann ins (wahrscheinlich kalte) Schweizerländle reisen. Die Zeit vergeht wie im Fluge! Es bleibt spannend!
Gesundheitlich geht es uns sehr gut. Von unserer Erkältung haben wir uns hier im warmen Süden rasch erholt. Magenprobleme hatten wir übrigens zu unserem Erstaunen noch nie!! Hoffen wir, dass das so bleibt!